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Barhuf oder Beschlag?

 

Ein Beschlag ist meiner Meinung nach nur dann vertretbar, wenn er als reiner Abriebschutz in belastungsintensiven Zeiten eingesetzt wird. D.h., wenn der Hornabrieb größer als das Hornwachstum ist.

Bevor man sein Pferd beschlagen lässt, sollte sich der Pferdehalter gut überlegen, ob dies aufgrund der Nutzung seines Pferdes überhaupt notwendig ist und ob es nicht eine Alternative (z.B. temporärerer Hufschutz wie Hufschuhe) gibt.

Falls man sich dennoch für Hufeisen entscheidet, sollte man seinem vierbeinigen Freund wenigstens regelmäßige Beschlagspausen gönnen (im Winter, Turnierpausen…)

 

Einige negative Auswirkungen des Hufbeschlages:

  • unter Eisenbeschlag werden die meisten Hufe früher oder später trachtenlastig, da das Eisen im vorderen Hufbereich durch die Nägel fest am Huf sitzt, und nur im Trachtenbereich Abrieb stattfindet. Mit der Zeit wird der Huf hinten immer flacher (à Sehnenprobleme, Probleme im Bereich der Hufrolle)
  • abnehmende Hornqualität unter dem Beschlag, dadurch wird die u.a. die Entstehung von Abszessen/Hufgeschwüren begünstigt
  • die Nagellöcher sind Eintrittspforten für Bakterien (à Abszesse, faules, gammeliges Horn, hohle Wände…)
  • beim Aufbrennen der Eisen werden die Huflederhäute stark strapaziert und können Schaden nehmen
  • der Huf hat mit Eisenbeschlag weniger Halt auf glatten (z.B. Teer, Kopfsteinpflaster) und rutschigen (z.B. Schnee, Eis, Matsch) Böden
  • unter unbeschlagenen Weidegenossen sind Spielereien und Rangkämpfe wesentlich ungefährlicher
  • eine Korrektur/Rehabilitation des Hufes ist unter Eisenbeschlag definitiv nicht möglich, da die wichtigsten Faktoren Bodengegendruck und Hornabrieb nicht gesteuert werden können. Ein Eisen kann bei Fehlstellungen/Fehlbelastungen/Erkrankungen bestensfalls als Krücke bzw. Gehhilfe dienen, die die Ursachen des Problems jedoch nicht beseitigt (sondern meistens noch verschlimmert).
  • Die Hufmechanik wird durch das starre Eisen weitestgehend ausgeschaltet:
    • der Huf kann sich nicht mehr an unterschiedliche Böden anpassen,
    • die Hornkapsel kann sich nicht mehr verwinden um auf unebenem Gelände die Gelenke zu entlasten
    • die stoßdämpfende Funktion während der Bewegung ausgeschaltet, d.h., alle Erschütterungen gehen ungedämpft nach oben in alle Gelenke
    • außerdem wird die Durchblutung des Hufes stark reduziert. Neben den Gliedmaßen ist der gesamte Organismus des Pferdes von der herabgesetzten Durchblutung der Hufe betroffen.

 

Huforthopädie-in-Bayern.de  | Tanja.Naumann (at) gmx.net